Stampfen und hupen bringt nichts: Häufige Irrtümer in Bezug auf Lichtsignalanlagen

Hätten Sie gewusst, dass viele Leute (rollende ebenso wie Fussgänger) rotsehen, auch wenn die Ampel auf Grün steht? Das hat oft damit zu tun, dass diese Leute erstens keine Geduld haben beim Warten auf die Grünphase. Zweitens liegen sie allen möglichen Irrtümern auf, sie könnten mit diversen Tricks und Kniffen das Grün erzwingen – oder es zumindest beschleunigen.
Natürlich sind heute Lichtsignalanlagen mit Verkehrserfassungs-Systemen ausgestattet, d.h. Induktionsschlaufen im Boden für Fahrzeuge bzw. Drücker an der Ampel für die Fussgänger. Deren Aufgabe ist es, ihre Daten an zentrale Rechner weiterzugeben, welche dann wiederum unzählige Lichtsignalanlagen so koordinieren, dass die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer jederzeit gewährleistet bleibt und der Verkehr gleichzeitig so gut wie möglich fliesst. Es gibt sie also durchaus, die «grüne Welle».
Nur kann man sie nicht herbeizwingen. Weder die Verkehrserfassung im Allgemeinen noch eine Ampel an einer hektischen Kreuzung im Besonderen lässt sich steuern, schon gar nicht austricksen. Es nützt also ebenso wenig, auf den Induktionsschlaufen herumzutrampeln (z.B. als Velofahrer vor dem Rotlicht), wie es nichts bringt, als Fussgänger das grüne Ampelmännchen durch Stakkato-Betätigung des Drückers herauskitzeln zu wollen. Auch nachts die Scheinwerfer aufzublenden am Rotlicht: sinnlos. Baustellenampeln ihrerseits reagieren auch nicht auf Geräusche und zeigen sich völlig unbeeindruckt von aufröhrenden Töff- und anderen lauten Motoren.
Wichtig zu wissen hingegen für die Verkehrserfassung: Fahrzeuge, insbesondere Velos, können von der Steuerung nur erkannt werden, wenn sie korrekt bei der Haltelinie auf der Induktionsschlaufe warten. Nur so kann man an einer Lichtsignalanlage den Verkehr positiv beeinflussen. Alles andere: Irrtum!

